Malerei & Grafik - Leipziger KünstlerInnen

Heiko Mattausch

und seine Ausstellung »Neue Bilder und Vorgänger«

Der Mensch im Spannungsfeld zwischen Natur und urbanem Gefüge sind thematischer Kern der Malerei Heiko Mattauschs. Nach dem Architekturdiplom in Leipzig und Hamburger Bürojahren studiert er Kunst und Spanisch auf Lehramt an der Burg Giebichenstein in Halle. Drei Jahre später fliegt er nach Granada. In der andalusischen Stadt am Fuße der Sierra Nevada liegen die Katholischen Könige Isabela und Fernando begraben. Unter Ihnen ist die Rückeroberung Spaniens von den Arabern im fünfzehnten Jahrhundert abgeschlossen. Die Inquisition ist das Instrument zur Sicherung des Christianisierungsprozesses. Im Albaicín, dem alten arabischen Viertel Granadas, sind heute noch immer Spuren des maurischen Erbes zu finden. Hier arbeitet er in einem Architekurbüro und fasst den Entschluss Malerei zu studieren. Bei seiner Rückkehr wechselt er in die Klasse von Thomas Rug und geht nach Berlin. Mit Ende des Diploms zieht er zurück nach Leipzig.

Auf den Idealen der Antike aufbauend, über die Proportionsstudien Da Vincis bis hin zu den Überlegungen Le Corbusiers, will Mattausch den Menschen als Prämisse in der aktuellen Baukunst berücksichtigt wissen. Seine Bilder sind Bühnen architektonischer Utopien, die dem menschlichen Bedürfnis nach Natur gegenüberstehen. Die Bedeutung von Figuren scheint ambivalenter Natur zu sein: teils beantworten sie Fragen, die das Bild aufwirft und teilweise fehlen sie völlig. Wie in seinem christlichen Bilderzyklus Membra Jesu nostri.